Mein Jahr als Parlamentspräsidentin 2024 war ein intensives und bereicherndes Kapitel in meiner politischen Laufbahn und auch auf persönlicher Ebene ein wichtiger Meilenstein.
Mit meiner langjährigen politischen Erfahrung in der Gemeinde Köniz wusste ich, dass dieses Amt nicht nur darin besteht, Sitzungen zu leiten, sondern auch zwischen den Menschen zu vermitteln sowie die Teamarbeit zu fördern und zu unterstützen. Ich stellte mein Jahr unter den Leitgedanken “Zäme für Köniz”, denn mir war es wichtig, ein Parlament zu führen, das effizient arbeitet, die Gemeinschaft pflegt und im Dialog zusammensteht. Und zwar über alle Parteigrenzen hinweg und mit dem Ziel, die Gemeinde zu gestalten und weiterzuentwickeln.
Zeit effizient nutzen
Einer meiner Schwerpunkte war die konsequente Einhaltung der im Geschäftsreglement des Parlaments ab Januar 2024 angepassten Redezeiten. In meinem Präsidialjahr sorgte ich dafür, dass diese nicht überschritten wurden. Ich tat dies konsequent – bis zur letzten Sitzung. Als Sitzungsleiterin war es mir wichtig, dass die Debatten klar, fokussiert und strukturiert geführt wurden. So stellte ich sicher, dass jedem Traktandum die nötige Aufmerksamkeit geschenkt wurde und die Diskussionen konstruktiv verliefen.
Effiziente Parlamentsarbeit bedeutet, dass wir die Zeit sinnvoll nutzen, um gute Lösungen für Köniz zu erarbeiten. Es freute mich besonders, wie rasch auch die Könizer Parlamentarier:innen die neue Regelung zur Kenntnis nahmen, akzeptieren und umsetzten. Ihnen gilt mein besonderer Dank.
Gemeinschaft zählt
Ein starkes Parlament lebt nicht nur von sachlicher Arbeit, sondern auch von einer guten Gemeinschaft. Es waren oft die kleinen, unscheinbaren Momente, die das „Zäme“ spürbar machten. Besonders schön war es zu sehen, wie die Parlamentarierinnen und Parlamentarier in den Sitzungs-Pausen die jeweils von einem Parlamentsmitglied auf freiwilliger Basis mitgebrachte Verpflegung genossen und sich über das Politische hinaus austauschten. Diese gemeinsamen Pausen waren mehr als nur ein kurzes Durchatmen, sie waren Momente der Gespräche auf Augenhöhe, des gegenseitigen Respekts und der Wertschätzung. Sie zeigten im Kleinen, was es für eine fruchtbare Zusammenarbeit braucht.
Quer durch die Gemeinde
Ein weiteres Highlight war unser gemeinsamer Parlamentsausflug. Für einmal ging es nicht um politische Positionen oder Parteiprogramme, sondern um Teamarbeit. Bei einer Schnitzeljagd quer durch Köniz wurden die Teams bewusst parteiübergreifend gemischt und der Fokus lag auf Zusammenarbeit, Kenntnissen auf allen Ebenen und Spass. Mich beeindruckte und freute, wie gut das Zusammenspiel funktionierte, wie neue Verbindungen entstanden und wie das Miteinander gestärkt wurde. Der Anlass zeigte, dass wir trotz politischer Differenzen als Menschen vieles gemeinsam haben, was eine wertvolle Basis für die künftige, gute Zusammenarbeit darstellt.
Gemeinsam Lösungen für Köniz erarbeiten
Infolge meiner langjährigen politischen Tätigkeit hatte ich bereits vor meinem Präsidialjahr viele Einblicke in die Abläufe des Parlaments erhalten. Dieses Wissen war für mich als Präsidentin sehr wertvoll. Ich konnte Prozesse gezielt steuern, Diskussionen moderieren und dabei stets das Ziel im Blick behalten, nämlich gemeinsam Lösungen für Köniz zu erarbeiten. Diese Erfahrung zeigte mir deutlich, wie wichtig es ist, offen für Veränderungen zu sein und dabei gleichzeitig Stabilität zu bieten. Zudem wurde mir in meinem Präsidialjahr ganz persönlich bewusst, dass ein gutes und verlässliches Team unerlässlich ist. Denn nur «zäme» geht’s.
Köniz lebt von der Vielfalt
Mein Präsidialjahr bestärkte mich darin, dass Politik vor allem eines braucht: Menschen, die sich einbringen. An den Sitzungen, in Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern und bei gemeinsamen Anlässen erlebte ich, wie wichtig der Dialog und das Engagement jedes Einzelnen ist. Köniz lebt von dieser Vielfalt und von Menschen, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und Veränderung zu ermöglichen.
Nun kehre ich nach diesem besonderen Jahr als reguläres Mitglied in die Fraktion zurück. Ich freue mich darauf, dort meine Erfahrungen einzubringen sowie wieder direkt politisch wirken zu können und somit Köniz weiterhin aktiv mitzugestalten. Mein Ziel bleibt es, Brücken zu bauen und Lösungen zu fördern, die die Gemeinde Köniz weiterbringen.
Arlette Münger,
Parlamentspräsidentin 2024
Zur Person: Arlette Münger (1991) ist in Wabern aufgewachsen und lebt heute mit ihrer Familie im Ortsteil Köniz. Sie ist ausgebildete Floristin. Seit 2016 vertritt sie die SP im Könizer Parlament. Sie ist seit 6 Jahren Mitglied der Könizer Einbürgerungskommission. 2024 Amtierte Arlette Münger als Parlamentspräsidentin.
Zu ihren erfolgreichen Vorstössen als Parlamentarierin gehören:
- 2020: Weiterführung von Midnight Sports
- 2020: Vierwöchiger Vaterschaftsurlaub für Gemeindeangestellte
- 2020: Zehntägige Elternzeit für Alleinerziehende, Mütter in eingetragenen gleichgeschlechtlichen Partnerschaften, Witwer und Adoptiveltern
- 2023: Dreiwöchiger vorgeburtlicher Mutterschutz
Dieser Text erscheint auch als "eSPresso" in der Januar-Ausgabe der Könizer Zeitung.